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El Proyecto
traducción no disponible –Schwimmende Anamorphose Kunstinseln
Nicht realisiertes Projekt: Marina Bay (Singapur), 2012
Die Marina Bay wird als Rahmen für ein einzigartiges Gemälde dienen, das aus unterschiedlich großen Inseln zeitgenössischer künstlerischer Bilder besteht, die auf dem Wasser treiben. Die Oberflächen der Inseln sind mit unterschiedlichen Bildern bedruckt, die von eingeladenen international bekannten Künstlerinnen und Künstlern entworfen werden. So wird ein Kunstwerk entstehen, bestehend aus rund einem Dutzend schwimmender Bildinseln im öffentlichen Raum der Stadt.
Nach Sonnenuntergang, wenn die Kunstintervention einen nächtlichen Rhythmus annimmt, verwandelt sich die Intervention zu schwimmenden “Bilderinseln des Lichts”. Es sind schwebende, amorphe Bilder mit einer rätselhaften, traumhaften Qualität – eine Lichtwelt zwischen Fiktion und Realität. Sie werden den “Marina Bay Art Hub” aufwerten und bereichern und ihm einen einmaligen Charakter verleihen.
Die besondere Lage der Bucht mit ihrer Uferpromenade, ihrer Architektur und ihrer Zugänglichkeit erlaubt es, sie in eine visuelle Erlebniswelt zu verwandeln, deren Ausdrucksform, die Anamorphose, ursprünglich schon im 16. und 17. Jahrhundert Theaterarchitekten, Landschaftsgestalter und andere Effektmeister und Trickvirtuosen in ihren Bann zog. Der Zauber der Anamorphose liegt in der systematisch verzerrten Darstellung, die einen Perspektivenwechsel erfordert, um in ihrer unverzerrten Form betrachtet zu werden. Leonardo da Vinci gilt als der Erfinder der Anamorphose.
Bei der Anamorphose kann das eigentliche Bild einer Kunstinsel nur von einem einzigen Standpunkt aus in seiner vollen Pracht erkannt und wahrgenommen werden. Aus einem anderen Blickwinkel betrachtet, erscheint sie als abstraktes, mehrdeutiges Motiv, das in seiner Verzerrung selbst ein anderes Bild darstellt.
Der Charakter der Bildinsel liegt in der Umkehr der Dinge. Zuerst zeigt das Bild die Auflösung des Gemäldes in Erscheinungen. In Ideen, die schwer deutbar sind, bis sie durch die richtige Optik aus der Ideenkonstruktion hinausgenommen und zum erkennbaren Gemälde zurückgenommen werden.
Die Mechanik der Anamorphose symbolisiert somit auch das Werden und Entstehen der Dinge in einem universellen Zusammenhang. Das Undefinierte wird definiert, aus der Unordnung entsteht Ordnung – ein Prozess der Entschlüsselung, durch den das Abstrakte je nach Blickwinkel konkret wird.
