Was durch die Farbe sichtbar wird, ist das Gesetz des Zufalls, oder der Zufall als Gestaltungsprinzip. Es ist die sichtbar gewordene Erkenntnis, dass das Prinzip des Zufalls seine zufällige Regelmässigkeit ist. Ein Phänomen, das schon Dada-Begründer Hans Arp in seinen Arbeiten anwandte (1*).
„Das Gesetz des Zufalls welches alle Gesetze in sich begreift und umfasslich ist, wie der Untergrund aus dem alles Leben steigt, kann nur unter völliger Hingabe an das Unterbewusste erlebt werden. Ich behaupte, wer dieses Gesetz befolge, erschaffe reines Leben“, umschreibt Arp sein 1916 erstmals angewandtes Gestaltungsprinzip. Auch bei späteren Arbeiten verfolgte er dieses Prinzip weiter.
Damit die Farbgebung eine wirklich zufällige ist, bediente sich Littmann der Methode von Gerald Laing und Peter Phillips, die das Kunstwerk als Durchschnitt erdachten (2*).
137 nach dem Zufallsprinzip ermittelte Vertreter aus dem Kulturbetrieb wurden unter anderem von den beiden nach ihren bevorzugten Farben bei Kunstwerken befragt. Die Auswertung ergab zwölf verschiedene Farben von rot als Hauptfarbe bis transparent-grün.
Diese zwölf zufällig ermittelten Farben erhielten Nummern und wurden von Littmann in einen Computer eingespeist, der diese zufällig auf die 307 rechteckigen Felder verteilte. Anschliessend wählte Littmann aus dem Reigen der unzähligen Farbkombinationen nach dem Prinzip des Zufalls eine Kombination aus.
Das Resultat ist diese Manifestation des Zufalls im Anzug der Regelmässigkeit, die nun den Jugendraum der GGG Bibliothek für die nächsten achtzehn Monate visuell bestimmt.
Für die partielle Wandgestaltung hat Klaus Littmann den Künstler Franz Burkhardt eingeladen. Burkhardt erweist sich mit seinen „Textzeichnungen“ als Wortjäger und Erforscher des verborgenen Sinns, indem er diverse Sprachfetzen oder Satzfragmente in Form von „Tags“ an diversen Stellen im Raum hinzufügt.
Dieser Gestaltungsauftrag ist erneut eine temporäre Intervention im „öffentlichen Raum“, deren Stärke es ist, das Gewohnte und mit ihm unsere Wahrnehmungsmuster zu verändern.
1* Ausstellungskatalog Hans Arp: Nach dem Gesetz des Zufalls geordnet. Bestände und Deposita im Kunstmuseum Basel. Text von Monica Stucky und Urs Kamber
2* Do it yourself-Kunst. Bervier für jedermann. Von Karl Gerstner. Verlag Galerie Spiegel, Köln, 1970
Was durch die Farbe sichtbar wird, ist das Gesetz des Zufalls, oder der Zufall als Gestaltungsprinzip. Es ist die sichtbar gewordene Erkenntnis, dass das Prinzip des Zufalls seine zufällige Regelmässigkeit ist. Ein Phänomen, das schon Dada-Begründer Hans Arp in seinen Arbeiten anwandte (1*).
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